Ein Gespräch mit Rafael Huber & Denniz Dömnez
In der aktuellen Episode von Value Talks führen uns Raphael Huber und Dennis Dönmez in die Welt der Micro Habits ein. Diese winzigen, aber mächtigen Gewohnheiten können die Art und Weise, wie Teams zusammenarbeiten, radikal verändern. Hier sind einige konkrete Beispiele, die in der Episode diskutiert wurden.
Micro Habits: Klein, aber Oho!
Micro Habits sind kleine Verhaltensänderungen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Sie haben das Potenzial, tiefgreifende Auswirkungen auf die Teamdynamik zu haben. Raphael Huber erklärt, dass sie den «Magic Glue» darstellen, der Teams zusammenhält. Denniz Dönmez betont, dass Micro Habits auf sieben Verhaltensdomänen basieren, darunter Feedback und psychologische Sicherheit.
Ein Beispiel aus der Praxis: Klarheit in der Kommunikation
Ein Microhabit, das Raphael Huber hervorhebt, ist die Vermeidung des Wortes «wir» in Diskussionen. Stattdessen sollten Teammitglieder klar und präzise kommunizieren, wer genau was tun wird. Dies fördert Verantwortlichkeit und Transparenz im Team.
«Micro Habits sollten so in die Sprache und den Alltag übergehen, dass sie automatisch werden. Wir glauben, dass wenn sie automatisch sind, wir automatisch eine bessere Teamzusammenarbeit bekommen.»
Denniz Dömnez
Micro Habits vs. Traditionelle Gewohnheitsbildung
Im Gegensatz zu traditionellen Methoden der Gewohnheitsbildung sind Micro Habits bewusst klein gehalten. Dies macht sie einfacher und schneller einprägbar. Sie sind ein Werkzeug, um die Teamarbeit direkt im operativen Alltag zu verbessern, ohne dass man sich in langen Teamentwicklungsprozessen verliert. (Höre auch: Liberating Structures – der Werkzeugkasten für engagierte Teams)
Der Einfluss auf die Teamdynamik
Die Einführung von Micro Habits in Teams kann die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend verändern. Sie fördern eine Kultur der Offenheit, Reflexion und gemeinsamen Verantwortung.
Hier sind einige Beispiele von Micro Habits:
- Klarheit in der Sprache: Anstatt vage «wir» Aussagen zu treffen, sollten Teammitglieder präzise sein und klar kommunizieren, wer genau was tun wird. Dies fördert Verantwortung und Transparenz im Team.
- Vermeidung von Suggestivfragen: Anstatt Fragen zu stellen, die eigentlich Aussagen sind (z.B. «Glaubst du wirklich, das ist eine gute Idee?»), sollten Teammitglieder direkte und klare Aussagen machen. Dies verhindert Missverständnisse und sorgt für eine offenere Kommunikation.
- «Ja, und» anstatt «Ja, aber» verwenden: Dieses Micro-Habit zielt darauf ab, Ideen und Beiträge anderer anzuerkennen und darauf aufzubauen, anstatt sie abzulehnen oder einzuschränken.
- Fokus auf Bedürfnisse statt auf Lösungen: Bevor man sich auf Lösungen stürzt, sollte man sich zuerst auf die zugrundeliegenden Bedürfnisse konzentrieren. Dies hilft dabei, die eigentlichen Herausforderungen besser zu verstehen und effektivere Lösungen zu entwickeln.
Fazit: Ein Schritt in Richtung Agilität
Micro Habits bieten eine einfache, aber effektive Methode, um die Zusammenarbeit in Teams zu verbessern. Durch die Fokussierung auf kleine, konkrete Verhaltensänderungen können Teams ihre Kommunikation und Zusammenarbeit auf ein neues Niveau heben.
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Ari Byland ist Agile- und Transformations-Coach, sowie Professional Scrum Trainer.
Produktion: Silvio Rätzer