Lean Change Management – Organisationsentwicklung in kleinen Schritten

Kleine Schritte für grosse Veränderungen – Ein Gespräch mit Peter Zurkirchen


Die Bedeutung von Agilität, Scrum und New Work in Unternehmen nimmt stetig zu. Im Zeitalter der digitalen Transformation und sich wandelnder Märkte ist wichtig, dass Organisationen flexibel, anpassungsfähig und innovativ sind. Doch wie gelingt es Unternehmen, neue Arbeitsformen erfolgreich zu implementieren und Veränderungen effektiv umzusetzen? Eine vielversprechende Herangehensweise ist das Lean Change Management (LCM). In diesem Artikel werden wir die Grundprinzipien von LCM sowie seine Bedeutung für agile Organisationsentwicklung näher betrachten.

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Lean Change Management: Wert schaffen durch Veränderung

LCM ist mehr als nur ein Ansatz zur Organisationsentwicklung. Es ist eine Denkweise, die Veränderungen leichtgewichtig, dialogbasiert und an den tatsächlichen Problemen der Menschen ausrichtet. Anstatt auf umfangreiche Restrukturierungen und Transformationsprogramme zu setzen, empfiehlt LCM, Veränderungen in kleinen Schritten anzugehen. Dieser Ansatz entspricht dem agilen Mindset des «Slicing the Elephant», bei dem große Herausforderungen in kleine, handhabbare Aufgaben aufgeteilt werden. So lässt sich das Risiko zu minimieren.


Die fünf Säulen des Lean Change Management

Im Zentrum von LCM stehen die «Five Universals of Change» – fünf grundlegende Prinzipien, die den Veränderungsprozess unterstützen. Diese Säulen sind:

  1. Der Mensch im Zentrum: LCM legt den Fokus auf die Bedürfnisse der Menschen und zielt darauf ab, Veränderungen durch Dialog und Zusammenarbeit zu gestalten. (siehe auch: Ego und Teams – ein Widerspruch?)
  2. Zweck und Sinnhaftigkeit: Anstatt sich nur auf Druck und Eile zu konzentrieren, berücksichtigt LCM den Zweck und die Sinnhaftigkeit von Veränderungen. Es geht darum, ein gemeinsames Verständnis für das Warum zu schaffen.
  3. Experimentieren: Inspiriert vom Lean-Startup-Ansatz betont LCM das Experimentieren als Mittel zur schnellen Erkenntnisgewinnung. Durch gezielte Experimente können Hypothesen überprüft und wertvolles Feedback gesammelt werden.
  4. Kleine Schritte machen: LCM konzentriert sich darauf, Veränderungen in kleinen Schritten umzusetzen, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Dies ermöglicht eine schrittweise Anpassung und stetige Verbesserung.
  5. Hypothesenbasiertes Vorgehen: LCM ermutigt dazu, Hypothesen aufzustellen und diese durch Daten und Feedback zu validieren oder zu widerlegen. Es geht darum, Annahmen zu überprüfen und auf Basis von Erkenntnissen voranzuschreiten.

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Beispiel für die Anwendung von Lean Change Management könnte die Gewinnung junger Fachkräfte sein. Anstatt umfangreiche Studien durchzuführen, schlägt LCM vor, eine Hypothese aufzustellen und schnell Experimente durchzuführen. Zum Beispiel könnte ein Unternehmen Tech Days für junge Abgänger veranstalten. Die Durchführung von Tech Days für junge Abgänger könnte es dem Unternehmen ermöglichen, ihr Interesse und ihre Eignung für die angebotenen Positionen zu testen. Basierend auf dem Feedback und den Erkenntnissen aus den Tech Days können Anpassungen vorgenommen und das Programm weiterentwickelt werden. Dieser iterative Ansatz ermöglicht es dem Unternehmen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und den besten Weg zur Gewinnung junger Fachkräfte zu finden.


Fazit

Lean Change Management bietet einen agilen und anpassungsfähigen Ansatz für die Organisationsentwicklung. Durch die Betonung von kleinen Schritten, Experimentieren und Hypothesenbildung ermöglicht LCM es Unternehmen, Veränderungen effektiv umzusetzen und kontinuierlich zu verbessern. Indem der Fokus auf den Menschen und die Sinnhaftigkeit von Veränderungen gelegt wird, können Organisationen eine Kultur des Dialogs und der Zusammenarbeit schaffen.

Es ist wichtig zu beachten, dass LCM kein starres Framework ist, sondern ein flexibler Ansatz, der an die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen einer Organisation angepasst werden kann. Es erfordert Offenheit, Lernbereitschaft und die Bereitschaft, traditionelle Denkweisen zu hinterfragen.

In einer Zeit, in der Veränderung die Norm ist, kann Lean Change Management Unternehmen helfen, sich erfolgreich an neue Anforderungen anzupassen und kontinuierlich Wert zu schaffen. Indem sie kleine Schritte für große Veränderungen gehen, können Organisationen ihre Agilität steigern und ihre Wettbewerbsfähigkeit in einer sich schnell wandelnden Welt stärken.

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⁠Peter Zurkirchen⁠ ist Organisations- und Business-Transformer und Lean Change Management Facilitator. 

⁠Ari Byland⁠ ist Agile- und Transformations-Coach, sowie Professional Scrum Trainer. 

Produktion: ⁠Silvio Rätzer⁠